K.o.-Tropfen: Was tun im Verdachtsfall?

DropDetective
April 28, 2025

Du hast den Verdacht, dass dir K.o.-Tropfen verabreicht wurden?

Du bist unterwegs, alles läuft gut - doch plötzlich fühlst du dich seltsam. Vielleicht wird dir schwindelig, deine Muskeln werden schwer, du bist verwirrt oder müde, obwohl du kaum Alkohol getrunken hast. Es kann sein, dass du dich kaum noch bewegen kannst, dich wie "fremdgesteuert“ fühlst oder sogar Erinnerungslücken auftreten.
Das sind typische Anzeichen für K.o.-Tropfen - besonders, wenn sie schnell und ohne erkennbaren Grund auftreten.

Wichtige Symptome im Überblick:

  • Plötzliche starke Müdigkeit oder Benommenheit
  • Schwindel, Übelkeit, Verwirrtheit
  • Kontrollverlust über deinen Körper
  • Erinnerungslücken oder "Filmriss“
  • Gefühl, nicht mehr klar denken oder sprechen zu können

Im Unterschied zu Alkohol treten diese Symptome oft sehr plötzlich und heftig auf - und passen nicht zu deiner Trinkmenge.

Was solltest du tun?

  • Vertrau deinem Gefühl! Wenn dir etwas komisch vorkommt, nimm es ernst.
  • Sprich Freund*innen an, denen du vertraust. Bitte sie, dich nicht allein zu lassen.
  • Informiere das Bar- oder Sicherheitspersonal und sage offen, dass du den Verdacht auf K.o.-Tropfen hast.
  • Bleib nicht allein! Wenn du weggehen willst (Fluchtinstinkt), lass dich von einer Vertrauensperson begleiten.
  • Im Notfall: Ruf den Rettungsdienst (112) oder lass dich ins Krankenhaus bringen. Sag dort, dass du K.o.-Tropfen vermutest - die Stoffe sind nur kurz nachweisbar.

Sexuelle Übergriffe und Raub: Was tun bei Verdacht?

K.o.-Tropfen werden leider häufig eingesetzt, um Straftaten zu ermöglichen. Besonders sexuelle Übergriffe oder Raub kommen in diesem Zusammenhang immer wieder vor.


Wenn du nach einer Nacht mit Erinnerungslücken aufwachst und Hinweise darauf hast, dass dir etwas angetan wurde - zum Beispiel fehlende Kleidung, Schmerzen, Verletzungen oder verschwundene Wertsachen - ist das ein enorm belastender Schock.

Wenn du einen Übergriff vermutest:

  • Wasche dich möglichst nicht, wechsle deine Kleidung nicht, um Spuren zu erhalten.
  • Sichere Beweise wie Kleidung, Gläser oder andere Gegenstände.
  • Gehe direkt zur Polizei oder in eine Klinik, die eine vertrauliche Spurensicherung anbietet.
  • Erstatte Anzeige, auch wenn du dich vielleicht an vieles nicht erinnern kannst

Nach einem solchen Vorfall kann sich eine große Leere oder Angst breitmachen. Vielleicht schämst du dich, bist wütend, traurig oder verwirrt. All diese Gefühle sind normal - und du bist nicht allein damit. Es gibt professionelle Beratungsstellen, die dich unterstützen und dir helfen können, das Erlebte zu verarbeiten.

Du hast das Recht auf Hilfe, auf Trost und auf Gerechtigkeit. Und: Du trägst keine Schuld an dem, was passiert ist!

Wenn du es bei anderen beobachtest?

Vielleicht merkst du, dass jemand auf einer Party plötzlich "wegkippt“, verwirrt wirkt oder sich kaum noch auf den Beinen halten kann - obwohl die Person wenig Alkohol getrunken hat. Das kann ein Warnsignal für K.o.-Tropfen sein.

Achte auf folgende Anzeichen bei anderen:

  • Plötzliche Orientierungslosigkeit oder Sprachstörungen
  • Ungewöhnliche Müdigkeit oder Bewegungsunfähigkeit
  • Erinnerungslücken oder Verwirrtheit
  • Die Person wirkt "anders“ als sonst, auch im Vergleich zu Alkoholkonsum

So kannst du helfen:

  • Sprich die Person ruhig an und biete Hilfe an.
  • Lass sie nicht allein! Bleib bei ihr und hole ggf. weitere Freund*innen dazu.
  • Informiere das Personal (Bar, Security) und schildere deine Beobachtung.
  • Im Ernstfall: Ruf Rettungsdienst oder Polizei, besonders bei Bewusstlosigkeit, Verdacht auf Übergriffe oder Raub.
  • Begleite die Person nach Hause oder ins Krankenhaus - niemand sollte in diesem Zustand allein sein.

Solltest du Hinweise auf einen Übergriff oder Diebstahl bemerken (z.B. fehlende Gegenstände, Verletzungen, zerrissene Kleidung), unterstütze die betroffene Person dabei, Beweise zu sichern und professionelle Hilfe zu holen.


Auch nach dem Vorfall ist Unterstützung wichtig. Viele Betroffene fühlen sich nach einem solchen Vorfall schuldig oder schämen sich, obwohl sie keine Schuld tragen. Sei unterstützend, hör zu und biete an, gemeinsam Hilfe zu suchen. Beratungsstellen und Therapeut*innen können helfen, das Erlebte zu verarbeiten und einen Weg zurück in den Alltag zu finden.

Nach dem Vorfall: Was ist noch wichtig?

  • Beweise sichern: Wenn möglich, bewahre das Glas oder die Flasche auf. Verzichte auf Duschen oder Kleiderwechsel, falls ein Übergriff vermutet wird.
  • Nachweisbarkeit: K.o.-Tropfen sind nur wenige Stunden im Blut oder Urin nachweisbar - deshalb zählt jede Minute.
  • Anzeige erstatten: Die Polizei kann helfen, Beweise zu sichern und weitere Schritte einzuleiten.

Mentale Folgen & Unterstützung

Nach einem Übergriff oder Raub, vor allem mit Erinnerungslücken, können Angst, Scham, Schuldgefühle, Wut oder Traurigkeit auftreten. Viele Betroffene zweifeln an sich selbst oder fühlen sich ohnmächtig.

Es ist wichtig zu wissen: Du bist nicht schuld. Du bist nicht allein. 

Es gibt professionelle Hilfe, Beratungsstellen und Menschen, die dich unterstützen - egal, wie viel du noch weißt oder wie unsicher du bist.
Es ist mutig, Hilfe zu suchen und über das Erlebte zu sprechen. Gemeinsam kann man Wege finden, das Geschehene zu verarbeiten und wieder Sicherheit zu spüren. Bleib aufmerksam, achte aufeinander und hab den Mut, im Zweifel zu handeln. 

Niemand muss so etwas alleine durchstehen.

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